:a:Interview mit
Simon Thomas
 
Alle die ihren Arsch zum studieren einfach nicht aus Weiden oder Amberg rausbekommen, landen dann doch früher oder später als BWLer oder Maschienenbauer an der FH-Amberg-Weiden. Wir haben einen dieser "Queraufsteiger" zur Rede gestellt. Er möchte lieber anonym bleiben (keiner kann's ihm verdenken). Unser Zukunftspreisanwärter (24) studiert an der FH-Amberg Medienproduktion und Medientechnik, erstes Semester, zum ersten Mal (!).

:a: Hallo Simon!

S: Hallo Mitstudent!

:a: Äh... Wie und wann hast du gemerkt, dass auch du dich dem Sog eines verlockenden FH- Abschlusses nicht länger entziehen konntest?

S: Äh... (kichert, und trinkt erst mal) (und noch mal) Das kam relativ spontan. Natürlich fühlte ich mich am Anfang noch zu Höherem berufen. Als dann jedoch diverse Bewerbungsfristen an anderen Hochschulen ausliefen, wurde mir Bewusst, dass ich mich mit meinem schon fortgeschrittenen Alter dem provinziellen Flair der Stagnation hier in meiner Heimat entziehen kann.

:a: Was war wirklich dein Plan?

S: Crack, Nutten und Hardrock im Stadionformat.

:a: Was ging schief?

S: Ich wurde HIER geboren...

:a: Na dann beschreib uns mal dein neues Leben. Wann stehst du auf, was gibts zum Frühstück, hast du noch Zeit für die Nutten bzw. die Musik?

S: Naja los geht's alle Morgen um 6:30. Wenn ich nicht verschlafe. Um kurz nach 7 klingelt die Fahr-gemeinschaft. (:a: meidet den Blick von S.) Nach 45 spannenden Minuten Landstrasse, gespickt mit minderschweren StVO-Verstössen erreicht unser geschundenes Automobil den FH-Parkplatz. Ab da geht's per Pedes zum Bäcker. Für Butterbrezn ist es da meist noch zu früh, deshalb ohne. Jetzt wären wir eigentlich bereit für die erste Vorlesung, was in 3 von 5 Fällen Mathe ist, aber der Kaffeeautomat fordert sein Tribut. Mit exakten 8 Minuten Verspätung stören wir dann erstmals den Vorlesungsbetrieb durch Betreten des Hörsaals. Ab hier wird dann in kurzweiligen 90-Minuten Episoden das Wissen in unsere Köpfe implantiert, was an der FOS schon nicht hängen bleiben wollte. Und naja, die Nutten machen neuerdings alle auf Ich-AG, drum bleibt noch Zeit für die Musik.

:a: Also doch ein Ingenieur-Studiengang (zumindest das erste Semester). Elektrotechnik, Informatik und Mathematik. Also alles was der Medien- produzent zum Überleben so braucht. Was soll das?


S: Stichwort: Selektion. Aber Ingenieur bin ich dann noch lange nicht. Nur Bachelor, aber Rosen gibt's trotzdem keine.

:a: Mir ist die Produktion eines T-Shirts zu Ohren gekommen, das sich die Medien-Menschen ausgedacht haben sollen um die Kollegen eines anderen Studiengangs zu dissen. Aufschrift: "Ihr habt Werkstoffkunde, wir haben Sex!".

S: Das entstammt der Feder des ehrenwerten Dr. Wok.

:a: Denunziant!


S: Das sind die Fakten, wir stehn dazu.

:a: Und Essen, wie stehst du dazu? Stichwort: Mensa.


S: Solide Grundversorgung. Der Innenarchitekt hat es geschafft, das Ambiente der Vergangenheit in diesen Räumen zu erhalten. Kasernenfeeling. Da können auch die beiden Bilder an der Wand nichts ändern. Stahl und Beton rüsten uns Studenten für den Grabenkampf der Nachmit- tagsvorlesung.

:a: Gibt es so etwas wie Klassengemeinschaft?

S: Zwar nicht gerade wie an der Schule, aber wenn es darum geht, dass irgend jemand Skripte besorgt oder Lösungen ins Internet stellt, klappt das schon ganz gut. Jeder entwickelt halt so seine insgeheimen Feindbilder innerhalb der Gruppe. Aber das braucht man ja auch. Wir sind ja keine Hippies!

:a: Ausgezeichnet... Möchtest du noch jemanden grüßen?


S: Ja, und zwar:
Grüßungsmenge G = { x e MT1 ^ MT3 | x ∫ 0 }